Am 4. Juni, heute vor 4 Tagen, ist die österreichische Schriftstellerin Friederike Mayröcker verstorben. Für mich war sie eine außergewöhnliche Literatin und große Poetin, auch wenn ich nicht viele ihrer Texte wirklich geliebt habe. Zu spröde, zu schwierig sind sie auch mir meist gewesen. Dennoch, ihre leidenschaftliche, ja schon beinahe manische Beschäftigung mit der Sprache hat mich fasziniert. Und sie, die den Tod für eine Zumutung hielt, hat ihm 96 Jahre widerstanden. Ich präsentiere euch nun ein kleines Gedicht von ihr:
eines Lebensabschnittes Bestandaufnahme
in meinem Tornister
ein Thymianstämmchen
zwei Münzen
ein stumpfer Bleistift
zerknitterte Notizen
Keksbrösel
eine grüne Wäscheklammer
die Visitkarte einer japanischen Germanistin
ein zerbrochener kleiner Kamm
Dalís Ameisen auf einem verschatteten Notenblatt
Wer ein wenig mehr über Friederike Mayröcker erfahren will, kann eine wunderbare Sendung von Eva Schobel im Österreichischen Rundfunk noch bis Samstag Abend hier nachhören.
Sie wird ganz sicher niemals vergessen!

Schönes Gedicht, dass Du da ausgesucht hast, liebe Hania. Und danke für Deinen HInweis auf meine Mayröcker-Sendung. Komischerweise kann man sie noch immer nachhören. Hab es grad probiert. Liebe Grüße, Eva
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Das freut mich, dass der Link noch funktioniert! Herzliche Grüße, Hania
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Danke auch für den Hinweis auf die Sendung! LG, Joachim.
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Bitte gerne! Herzliche Grüße, Hania
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